Beim Erkunden dieser eco-acoustic Installation an vier Hörstationen werden die Besucher für die zerbrechlichen und komplexen urbanen und natürlichen Klanglandschaften sensibilisiert „Chants from a river“ beschäftigt sich mit der akustischen Interaktion von Fischen und anderen Organismen sowie menschlichen Einflüssen in freshwater-Ökosystemen. „Voices from the ground“ ermöglicht den Besuchern, die Kommunikations-, Fütterungs- und Bewegungsgeräusche von Bodenorganismen sowie Emissionen von Menschen zu hören. „Calls from trees“ macht die akustischen Eigenschaften von Bäumen und biologische Geräusche in Totholz wahrnehmbar. „Messages from a [Post]-Anthropocene“ entwirft die Péitruss-Landschaft mehrere Jahrtausende in der Zukunft und entfaltet sich über drei Szenarien.
Sam Erpelding (*1992, Luxembourg) ist Toningenieur, Klangkünstler und Ökoakustiker. Als E-Gitarrist tritt er in verschiedenen Formationen auf, unter anderem im Trio ARGON. Unter dem Pseudonym Dankwart veröffentlicht er seine Kompositionen größtenteils eigenständig, aber auch über verschiedene Labels.
Sein Studium der Tontechnik absolvierte er an der SAE Wien, wo er eine Klangdokumentation über das Naturschutzgebiet Prënzebierg in Luxemburg produzierte. 2018 schloss er das Studium Computermusik und elektronische Medien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ab und entwickelte dort den MoConZinth (Motor Controller-Zither-Synthesizer). 2019 beendete er das Masterstudium Digitale Medientechnologien an der Fachhochschule St. Pölten. Im Rahmen seiner Masterarbeit führte er eine ambisonische Klanglandschaftsuntersuchung im Nationalpark Donau-Auen durch.
Im Jahr 2018 war er Artist in Residence an der Kunsthalle Groß-Siegharts in Niederösterreich und präsentierte dort seine Klanginstallation Prënzebierg. 2020 gewann er gemeinsam mit der Sprachkünstlerin Elif San den ORF-Ö1 Kunstwettbewerb für Radiokunst. Er ist Mitbegründer des luxemburgischen Künstlerkollektivs D’Kréiennascht und seit 2021 Mitglied des Radiokunst-Netzwerks der Großregion Radiôme.
Derzeit promoviert er an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz in Kooperation mit der Universität Salzburg und forscht im Nationalpark Donau-Auen sowie im Nationalpark Kalkalpen (Au).
“D’Kréiennascht” ist ein junges luxemburgisches Künstlerkollektiv, das 2019 gegründet wurde und seinen Sitz in Pétange hat. Unser Hauptfokus liegt auf der Organisation von Konzerten und Kunstveranstaltungen mit alternativen visuellen Künstlerinnen, Autorinnen, Performerinnen und Musikerinnen aus dem In- und Ausland. Entstanden aus langjähriger Freundschaft, organisiert ein Teil der heutigen Mitglieder bereits seit über zehn Jahren alternative Events. Vor einigen Jahren beschlossen wir, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, um unsere Leidenschaft weiterzuführen. Heute sind wir vor allem für unser jährliches Gartenfestival Feier-fest bekannt.
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die Gestaltung der Veranstaltungen mithilfe künstlerischer Do-it-yourself- und Upcycling-Methoden. Der Mehrwert liegt dabei in der Individualität und Einzigartigkeit der visuellen und konzeptuellen Umsetzung.
Das Team für dieses Projekt besteht hauptsächlich aus folgenden Mitgliedern: Bob Erpelding, David Kartheiser, Xuan Nguyen, Tom Wagner, Jeremi Witte und Christof Hartkopf. Als Präsident des Kollektivs übernimmt Sam Erpelding vor allem die Projektleitung sowie die Zusammenarbeit mit EOMAIA sàrl-S.
Ein Teil der verwendeten Materialien stammt von altem Holz aus Möbeln, Klavieren und Radios. In einigen Fällen wurde auch neues Holz verwendet, um die Stabilität zu gewährleisten. Die elektroakustischen Systeme bestehen jeweils aus einem Audioplayer, wetterfesten Lautsprechern und wiederaufladbaren Batterien, die durch ein Solarsystem geladen werden.