Das Projekt begann mit der Idee, einen hortus conclusus zu entwerfen, mit dem Ziel, einen Ort durch die Reaktivierung seiner Geschichte und vergessenen Nutzungen neu zu entdecken. Endymion ist ein Garten, der neue natürliche Präsenz in die Stadt einführt: Pflanzen, Tiere, Wasser, Feuer und Wind.
Die Gestaltung des Gartens basiert auf den Weisen, wie die Natur mit der Stadt interagiert. Die Installation entstand aus dem Wunsch, einen Raum zu schaffen, der eine Erfahrung vermittelt, die mehrere Sinne anspricht. Unsere Absicht ist es, eine Installation aus wesentlichen Elementen und minimalen Eingriffen zu schaffen.
Drei Objekte begleiten und vervollständigen den bepflanzten Garten Endymions, die als Allegorie des griechischen Mythos der menschlichen Suche nach dem idealen Garten interpretiert werden können. Im Dialog mit der Geschichte des Ortes entworfen, repräsentiert jedes Objekt eine andere Art, Raum zu bewohnen.
- I. FAHNE. Studio SNCDA entwarf eine monumentale Fahne, um den ehemaligen Exerzierplatz in einen „städtischen Platz“ zu verwandeln und die Präsenz des Gartens hervorzuheben. Mit ihrem stark silbrigen, fast geschmolzen-metallischen Erscheinungsbild verstärkt die Fahne das Licht im Garten.
- II. SCHORNSTEIN. Feuer bietet einen warmen Zufluchtsort, um den sich Menschen um die Glut versammeln können. Die Betrachtung der Flammen schafft neue Momente des Austauschs und kollektiver Träumerei.
- III. BRUNNEN. An Regentagen fließt Wasser die Schräge eines Rohrs hinab und sammelt sich in einem Becken. Seine Oberfläche spiegelt die umliegende Landschaft wider und dient sowohl als Wasserstelle wie auch als spielerischer Ort.
DER GARTEN. Im Kontext der Klimakrise werden wiederkehrende Dürren nach und nach zur Entstehung von Trockengärten führen. Endymion wirkt wie ein Weckruf und schlägt einen alternativen Ansatz im Umgang mit Ressourcen und Pflanzungen vor.
Es hinterfragt den Status des Territoriums sowie das Verhältnis zwischen Architektur, Wohnen, Natur, Landschaft und Stadt. Der Garten ist als Konstellation von Pflanzen konzipiert, die heterogen in Gemeinschaften oder Familien angeordnet sind.
Durch das gemeinsame Pflanzen fördern sie das Gleichgewicht des Ökosystems und erfordern gleichzeitig minimale Pflege. Die Studie und Auswahl der Pflanzen wurde von der Notwendigkeit geleitet, eine bestimmte Tonpalette zu bewahren, sodass der Garten sowohl bei Tageslicht als auch nachts funktioniert.