Inspirierend, lebendig, mystisch – Das Interview mit Leon Kluge entführt uns in eine poetische und verzauberte Welt durch Life on the Verge, einen urbanen Garten im Wandel, der am Fuße der berühmten Adolphe-Brücke liegt.
An der Kreuzung der Marie-Thérèse-Allee, des Radwegs und der beeindruckenden Adolphe-Brücke gelegen, fängt diese vorübergehende Landschaftsinstallation das Wesen der urbanen Natur ein: eine dezente, aber lebendige Vegetation, eine Flora und Fauna, die im Stillen gedeihen, fast direkt am Straßenrand.
Die Adolphe-Brücke, ein Meisterwerk der zivilen Architektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zeichnet sich durch ihre imposanten Steinbögen aus – ein ikonisches Symbol der Stadt Luxemburg. Zwischen 1900 und 1903 erbaut, war diese majestätische Brücke damals ein technisches Meisterstück und bleibt bis heute ein Sinnbild für Eleganz und Funktionalität, das die Viertel der Ville Haute und der Gare miteinander verbindet.
„Das Unsichtbare sichtbar machen“ – dies ist die Herausforderung, die allen Designern der LUGA 2025 gestellt wird, die sechzehn Themen auf einer Strecke von mehr als 11 km erkunden, im Herzen des grünen Rings von Luxemburg.
Mit seinem sinnlichen und evokativen Garten schafft Leon Kluge eine symbolische und poetische Verbindung zwischen zwei zentralen Orten der Ausstellung: dem Édouard-André-Stadtpark, wo die LUGA Märchen, Legenden und Kultur in einer märchenhaften Atmosphäre beschwört, und dem Petruss-Tal, in dem die Biodiversität und die wilde Schönheit die lebenswichtige Bedeutung der Natur im Herzen der Stadt unterstreichen.
Die riesigen, geflochtenen Skulpturen, die sich durch Kluge’s Garten schlängeln, wurden speziell von dem talentierten Bildhauer Tom Hare geschaffen. Diese Werke bestehen aus Weidenruten, einem natürlichen grünen Material, das nach mehreren Stunden des Kochens seine Gerbstoffe freisetzt und eine warme, schokoladenbraune Färbung annimmt.
Obwohl die Skulpturen zwei unterschiedliche Farbtöne – beige und braun – aufweisen, stammen sie alle aus dem gleichen Ursprungsmaterial. Im Winter geerntet, wenn der Saft in der Pflanze ruht, kann das Weidenholz dann gekocht und geschält werden, um das sogenannte “Buff-Weidenholz” zu erhalten. Vor dem Flechten muss jeder Zweig sorgfältig eingeweicht werden, um seine Flexibilität wiederzuerlangen und mit Präzision geformt werden zu können.